KLANGLICHE ZUKÜNFTE

Format*

Neue Klanglandschaften für neue Zukünfte

Klangliche Zukünfte ist eines der Workshop-Formate des ersten Zyklus von Polisfonia, das in Zusammenarbeit mit der Designerin und Künstlerin Flora Mammana und dem Musiker und Klangkünstler Daniele Alessi entwickelt wurde. In diesem Artikel findest du eine zusammengefasste Version des Formats und einige Klangbeispiele.

ZWECK DES WORKSHOPS

Ziel dieses Workshops ist es, die Teilnehmer:Innen bei der Erkundung von verlassenen öffentlichen Räumen oder Gebäuden anzuleiten und sich durch eine kollektive Klangperformance eine wünschenswerte Zukunft für diese vorzustellen. Das Kernkonzept besteht darin, dass die von den Teilnehmer:Innen produzierten Klangvorstellungen dazu beitragen könnten, einen Dialog über die Zukunft der ausgewählten Räume zwischen den Bewohner:Innen und der Stadtverwaltung zu initiieren oder zu stärken. Das Format ist so konzipiert, dass es im öffentlichen Raum mit freiwilliger, freier und ungezwungener Teilnahme durchgeführt werden kann, aber auch mit ausgewählten Gruppen von Menschen, die in der Nähe des ausgewählten Ortes leben und/oder eine Verbindung zu ihm haben.

WARUM SOLLTE DIESER WORKSHOP ÜBERHAUPT STATTFINDEN?

Weil wir unsere Aufmerksamkeit nur selten auf verlassene Räume richten und noch seltener an deren Umgestaltung beteiligt sind. In diese Räume einzutauchen und sich gemeinsam ihre Zukunft vorzustellen, kann ein unglaublich wirkungsvolles Mittel sein, um sowohl unsere Vorstellungskraft und unsere Raumwahrnehmung zu schulen als auch uns zu ermutigen, einen Dialog in Richtung wünschenswerter Veränderungen zu initiieren.

TECHNISCHE INFORMATIONEN

POLITIK?
Unter Politik verstehen wir all jene bewussten und unbewussten Praktiken und Prozesse, durch die wir unser Zusammenleben in der Gesellschaft gestalten. Alle Praktiken und Beziehungen, die es Menschen ermöglichen, in Gruppen wie Stämmen, Städten oder Ländern zusammenzuleben, sind daher politisch. Das ist eine weit gefasste Definition, aber sie erlaubt uns zu verstehen, dass alles, was wir in einem sozialen Kontext tun, politisch ist.

IDEALER STANDORT
Der ideale Ort für diesen Workshop ist in der Nähe (in der Nähe und/oder innerhalb) von verlassenen Räumen oder Gebäuden in der Stadt. Die Bedingungen für eine bessere (politische) Beteiligung sollten berücksichtigt werden, um die Teilnahme so zugänglich wie möglich zu machen.

DAUER
1,5 Stunden

ANZAHL DER TEILNEHMER:INNEN
~12

ALTER
Jedes Alter

ART DER TEILNEHMER:INNEN
Dieser Workshop kann mit jede:m durchgeführt werden, der/die mitmachen möchte. Es funktioniert jedoch besonders gut, wenn die Teilnehmer:Innen in der Nähe des ausgewählten Ortes wohnen und/oder eine Verbindung zu ihm haben.

ERFORDERLICHE KENNTNISSE/ FÄHIGKEITEN (Teilnehmer:innen)
Für die Teilnahme an diesem Workshop sind keine Vorkenntnisse oder Fähigkeiten erforderlich.

NÜTZLICHE KENNTNISSE/FÄHIGKEITEN (Teilnehmer:innen)

  • Verstehen und Sprechen der Landessprache
  • Lesen und Schreiben
  • Zeichnen
  • Motorische Grundfertigkeiten

ERFORDERLICHE KENNTNISSE/FÄHIGKEITEN (Moderator:innen)

  • Alle oben genannten Fähigkeiten
  • Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen gegenüber Menschen
  • Offene, integrative und nicht-diskriminierende Haltung
  • Fähigkeit zum aufmerksamen Zuhören
  • Gute rhetorische und synthetische Fähigkeiten
  • Erfahrung in der Moderation von Workshops

NÜTZLICHE KENNTNISSE/FÄHIGKEITEN (Moderator:innen)

  • Kenntnisse der lokalen architektonischen und städtebaulichen Gesetzgebung und Politik
  • Beherrschung weiterer Sprachen

MATERIALIEN (Checkliste)

ERFORDERLICH

  • Papierbögen
  • Marker und/oder Stifte
  • Eine große gedruckte Karte der Stadt
  • Ein tragbarer Audiorekorder oder ein Smartphone mit guter Audioaufnahmefunktion
  • Ein batteriebetriebener Lautsprecher
  • Ein Kabel, um den Rekorder mit dem Lautsprecher zu verbinden (falls eine Bluetooth-Verbindung nicht möglich ist)

OPTIONAL, ABER EMPFOHLEN

  • Decke und/oder Kissen
  • Essen und Trinken
foto: teo

DURCHFÜHRUNG DES WORKSHOPS

Klangliche Zukunfte ist ein Format, das nach einer Einführung 4 Hauptphasen umfasst:

  • Aufmerksames, vertieftes Zuhören
  • Von der Geschichte zur Zukunft
  • Klang-Zukunft generieren
  • Aktionsräume kartieren
Workshopphasen

PHASE 0 - EINFÜHRUNG [~10min]

Die Einführung dient dazu, dass sich die Teilnehmer:innen wohlfühlen, sich gegenseitig besser kennenlernen und erklären, woraus der Workshop besteht. Die ideale Einführung kann je nach Kontext und Art der Teilnehmer:innen sehr unterschiedlich ausfallen.
Einige nützliche Aspekte sind zu berücksichtigen:

  • Man sollte sich bemühen, den Rahmen so zugänglich, einladend und angenehm wie möglich zu gestalten (der Leitfaden Bedingungen für eine bessere (politische) Beteiligung kann dabei eine große Hilfe sein)
  • Die Teilnehmer:Innen sollten freundlich begrüßt werden und man sollte sich bemühen, sie ein wenig kennenzulernen; in diesem Zusammenhang könnten die Moderator:Innen versuchen herauszufinden, ob die Teilnehmer:Innen bereits Erfahrung mit dem Musizieren haben
  • Findet der Workshop in einem öffentlichen Raum mit offener und spontaner Beteiligung statt, kann die Einführung mit einem einfachen informellen Gespräch beginnen
  • Wenn sich die Teilnehmer:Innen nicht kennen, sollte das gegenseitige Kennenlernen gefördert werden.
  • Findet der Workshop in einem institutionellen Rahmen statt, in dem sich die Teilnehmer:innen bereits kennen, kann eine Aufwärmübung oder ein Eisbrecher die Stimmung auflockern.
  • Die Moderator:Innen sollten den Zweck und die Struktur des Workshops in einer zusammenfassenden und klaren Weise erklären.
  • Bei offener und spontaner Teilnahme sollten die Moderator:Innen darauf achten, Teilnehmer:Innen, die während des Workshops hinzukommen, willkommen zu heißen und kurz vorzustellen, was gerade gemacht wird und wie sie sich beteiligen können.
  • Wenn Teilnehmer:Innen sich entschließen, den Workshop nach der Hälfte zu verlassen, sollten die Moderator:Innen darauf achten, die TeilnehmerInnen zu begrüßen und zu verabschieden.

PHASE 1 - AUFMERKSAMES IMMERSED LISTENING [~15min]

Der Workshop beginnt mit einer Übung zum aufmerksamen Zuhören, die darauf abzielt, die Teilnehmer:Innen mit der Klanglandschaft des gewählten Ortes zu verbinden. Die Teilnehmer:Innen erhalten ein Blatt Papier und einen Marker und werden aufgefordert, ungewöhnliche Orte zu finden, an denen sie sich für eine Weile aufstellen können, um aufmerksam zu hören, welche Klänge sie von dort aus hören können. Auf dem Papier können sie das Gehörte schriftlich oder zeichnerisch festhalten und den Ort so oft wechseln, wie sie möchten. Die Leitfrage für diese Übung lautet:

  • Welche Geräusche sind Teil der Klanglandschaft dieses Ortes?

Der/die Moderator:In sollte betonen, wie wichtig es ist, sich so weit wie möglich auf die Klanglandschaft zu konzentrieren und die Teilnehmer:Innen auffordern, sich Zeit zu nehmen und eventuell die Augen zu schließen. Wenn das aufmerksame Zuhören beendet ist, versammelt sich die Gruppe an einem Ort und es wird ein Dialog über die Erfahrung ermöglicht. Einige der Aspekte, auf die man sich konzentrieren sollte, sind:

  • Gedanken und Gefühle über die Erfahrung
  • Die Art und Qualität der gehörten Klänge
  • Die politischen Implikationen und Bedeutungen, die diese Klänge haben
  • Interessante und/oder unerwartete Entdeckungen

Mit dem Ende des Dialogs ist die erste Phase abgeschlossen. Danach sollte die Gruppe ein klares Klangbild des Ortes haben und sich mit ihm stärker verbunden fühlen.

foto: teo

PHASE 2 - VON DER GESCHICHTE ZUR ZUKUNFT [~25min]

Der zweite Schritt beginnt mit einer kurzen Einführung in die Geschichte des Ortes, in der geklärt wird, warum er gebaut wurde (im Falle eines Gebäudes), wie er in der Vergangenheit genutzt wurde, warum er aufgegeben wurde, ob es Pläne gibt, ihn zu reaktivieren, und welche Art der Aktivierung geplant ist, wobei der allgemeine politische Hintergrund/die Hintergrundgeschichte hervorgehoben wird. Der/die Moderator:In kann diese Phase unterstützen, indem er/sie Bilder, Grundrisse, Berichte der Stadtverwaltung, Nachrichtenartikel und/oder andere Dokumente, die er/sie über den Ort finden konnte, zeigt, um eine klarere und greifbarere Erzählung zu liefern. Die Teilnehmer:innen werden ermutigt, Fragen zu stellen und die geteilten Informationen zu kommentieren, und wenn die erste Aktivität zu Ende ist, wird die nächste vorgestellt. Nun wird jede Person aufgefordert, sich selbst etwas Zeit zu nehmen und darüber nachzudenken, wie sie sich den Ort für die Zukunft vorstellen würde. Zur Unterstützung dieses Schrittes können Notizen gemacht werden. Die Leitfragen lauten:

  • Wie würde eine wünschenswerte Zukunft für diesen Ort aussehen?
  • Welche Art von Aktivitäten würden Sie gerne an diesem Ort stattfinden sehen?

Wenn jeder Teilnehmer:Innen eine oder mehrere Ideen eingebracht hat, werden die möglichen und wünschenswerten Zukünfte des Ortes in einer offenen Runde diskutiert. Jeder Teilnehmer:Innen kann sein/ihr Szenario vorstellen.

Alte Postkarte, die das Gebiet zeigt, in dem der Workshop stattfand

PHASE 3 - ERZEUGUNG VON KLANGFUTUREN [~25min]

Die dritte Phase besteht aus der kollektiven klanglichen Umsetzung der ausgewählten Wunschszenarien. Die Leitfrage lautet hier:

  • Wie würde dieses wünschenswerte Szenario klingen?

Zu Beginn wird ein Szenario ausgewählt und noch einmal kurz beschrieben, damit es sich jeder vorstellen kann. Ein Beispiel für ein wünschenswertes Szenario zur Wiederbelebung eines verlassenen Ortes oder Gebäudes könnte eine "öffentliche offene Küche" sein, eine frei zugängliche öffentliche Küche, in der sich Menschen aus der Nachbarschaft treffen können, um gemeinsam zu kochen oder einfach nur gesellige Momente zu teilen. Jeder Teilnehmer muss dann kurz eine Rolle wählen, die er in einem solchen Szenario in Abstimmung mit den anderen Gruppenmitgliedern spielen möchte. Dies geschieht ganz instinktiv und sollte nicht länger als ein paar Sekunden dauern.

Beispiele für mögliche Rollen im Zusammenhang mit der öffentlichen offenen Küche könnten eine Person sein, die eine Mahlzeit kocht, eine Person, die beim Kochen hilft, eine Person, die einfach nur dasitzt und sich mit jemandem unterhält, eine Person, die gerade mit zusätzlichen Lebensmitteln angekommen ist, ein Kind, das herumspielt, ein Hund, der neu ankommende Leute begrüßt, Küchengeräte und Möbel, die Geräusche machen, Hintergrundmusik usw.

Sobald die Gruppe bereit ist, spielt sie das Szenario mit ihren Stimmen und Körpern nach, um die gewünschte Klanglandschaft des Ortes zu reproduzieren. Dieser Prozess sollte etwa 1 Minute dauern und der Ton sollte mit einem tragbaren Aufnahmegerät oder einem Handy aufgenommen werden. Nachdem das erste Szenario aufgenommen wurde, wird der Prozess wiederholt, bis alle ausgewählten Szenarien gespielt und aufgenommen wurden. Eine kurze Zusammenfassung der Schritte:

  • Ein wünschenswertes Szenario wird ausgewählt und kurz beschrieben (~20s)
  • Jeder Teilnehmer wählt und teilt mit, welche Rolle er in dem Szenario einnehmen wird (~30s)
  • Das klangliche Szenario wird gemeinsam mit Stimmen und Körpern umgesetzt und der Ton aufgenommen (~60s)
  • Der Prozess wird so lange wiederholt, bis alle ausgewählten Wunschszenarien gespielt und aufgezeichnet wurden.

Wenn alle ausgewählten Szenarien gespielt und aufgezeichnet wurden, werden die Tonaufnahmen über einen tragbaren Lautsprecher abgespielt und die Teilnehmer:innen werden aufgefordert, sich den verlassenen Ort anzusehen und ihn sich in Aktion vorzustellen. Zum Abschluss der Phase wird ein Dialog geführt, der sich auf den Austausch von Gedanken und Gefühlen über die Erfahrung und die Diskussion möglicher Strategien und Ideen zur Verwirklichung der wünschenswerten Zukunft konzentriert.

Beispiel für ein Klangszenario namens "Tuttoteca"

PHASE 4 - KARTIEREN VON RÄUMEN FÜR AKTIONEN [~15min]

Die letzte Aktivität ist eine kollektive Kartierung von verlassenen Räumen und Gebäuden in der Stadt oder im Viertel, die wieder aktiviert werden könnten. Der/die Moderator:in sollte eine große Karte der Stadt oder des Viertels vorbereiten, auf der die gesamte Gruppe verlassene Räume oder Gebäude, die sie kennt, lokalisieren kann. Die Karte wird dann verwendet, um einen Dialog über das Thema verlassene Orte und Gebäude und ihre politischen Auswirkungen zu ermöglichen. Einige Themen, die angesprochen werden können, sind:

  • Wohnungspolitik
  • Wünschenswerte Stadtentwicklung
  • Allgemeine Wohnungsprobleme (unerschwinglicher Wohnraum, Bauspekulation, Gentrifizierung, Obdachlosigkeit)
Kollektive Kartierung von verlassenen Räumen

MÖGLICHE VARIANTEN

Einbeziehung von Lokalpolitikern/ Gemeinden
In der regulären Version dieses Formats setzt sich die Teilnehmergruppe aus zufällig ausgewählten Personen zusammen, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um Bürgerinnen und Bürger handelt, die in der Nähe des ausgewählten Ortes leben und/oder einen Bezug zu diesem Ort haben. Eine interessante Variante dieses Workshops wäre die Einbeziehung von Politikern oder Gemeindemitgliedern als Teil der Gruppe, was es ihnen ermöglichen würde, durch einen unkonventionellen Ansatz direkt mit einem sensiblen politischen Thema konfrontiert zu werden, gemeinsam mit anderen Bürgern direkt an der Entwicklung wünschenswerter Vorstellungen beteiligt zu sein und, was vielleicht noch wichtiger ist, ihren ehrlichen Gedanken und Ideen direkt ausgesetzt zu sein. Um den Workshop auf diese Weise durchführen zu können, muss jedoch ein grundlegender Aspekt berücksichtigt werden, ohne den er nicht funktionieren würde. Die Politiker oder Mitglieder der Stadtverwaltung sollten nämlich in die Rolle normaler Bürger schlüpfen und sich bemühen, sich nicht in einer Weise zu kleiden, zu handeln und zu sprechen, die ihre Rolle innerhalb der lokalen politischen Institutionen signalisiert und damit unerwünschte Hierarchien zwischen ihnen und dem Rest der Gruppe verstärkt. Wenn diese Anforderung jedoch erfüllt wird, würden die Workshops als konkretes und greifbares Beispiel dafür dienen, wie Bürgerinnen und Bürger ein aktiver Teil eines politischen Dialogs und eines möglichen Entscheidungsfindungsprozesses in wichtigen Angelegenheiten sein können.

Aufteilung der Gruppen
Der Workshop sieht eine Teilnehmerzahl von ca. 12 Personen vor, aber es kann vorkommen, dass größere Gruppen teilnehmen können. In diesem Fall wäre es am besten, mehr Moderator:Innen einzusetzen und den Ablauf der Phase leicht zu ändern, indem zwei oder drei kleinere Gruppen gebildet werden, die getrennt an denselben Aktivitäten arbeiten und nur in den Momenten des offenen Dialogs zusammenkommen.

Fokussierung auf bestimmte Gemeinschaften
Die Standardversion dieses Workshops konzentriert sich in erster Linie auf verlassene Räume oder Gebäude. Das muss nicht unbedingt so sein. Er könnte auch mit dem Ziel durchgeführt werden, sich gemeinsam wünschenswerte Zukünfte für jeden beliebigen Ort vorzustellen, auch für solche, die bereits aktiv sind. Es eignet sich besonders gut für ausgewählte Gemeinschaften, die ihre Lebensräume umgestalten möchten. Beispiele hierfür sind die Bewohner eines Gebäudes, die einen bestimmten gemeinsamen Raum umgestalten wollen, oder die Schüler und Lehrer einer Schule, die einen bestimmten Klassenraum umgestalten wollen.

Einnahme nicht-menschlicher Perspektiven
Eine weitere interessante Variante, die auf das Format angewendet werden könnte, wäre die Übernahme einer nicht-menschlichen Perspektive bei der Szenarienerstellung. Konkret bedeutet dies, dass man sich mit nicht-menschlichen Lebewesen auseinandersetzt und ausdrückt, was sie als wünschenswerte Zukunftsszenarien wahrnehmen könnten. Es ist natürlich unmöglich, aus einer nicht-menschlichen Perspektive zu denken und zu fühlen, aber es ist möglich und wünschenswert, eine aufmerksame und emphatische Haltung gegenüber der nicht-menschlichen Welt zu entwickeln, die durch dieses Format eingeübt werden könnte. Wie könnte ein verlassener Raum aus der Perspektive eines Baumes, eines Insekts, eines Vogels, eines Flusses usw. in wünschenswerter Weise umgestaltet werden? Ist das, was uns Menschen verlassen erscheint, nicht auch aus einer anderen Perspektive wünschenswert? Wie sollten wir nicht-menschliche Perspektiven in die von uns vorgenommenen Transformationen einbeziehen? Die Umsetzung des Formats durch die Betonung möglicher nicht-menschlicher Perspektiven würde natürlich eine Fokussierung auf solche Themen erfordern, und der/die Moderator/in sollte sich entsprechend vorbereiten.